Hermann Leopoldi (1888-1959) war ein österreichischer Komponist, Pianist und Sänger. Er wurde als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Wien geboren und zeigte schon früh musikalisches Talent. Leopoldi studierte zunächst Jura an der Universität Wien, entschied sich aber bald für eine Karriere in der Musik.
Er komponierte eine Vielzahl populärer Lieder, vor allem Wienerlieder, die oft humorvoll und ironisch waren. Einige seiner bekanntesten Werke sind "In einem kleinen Café in Hernals" und "Das süße Mädi vom Wienerwald". Leopoldi arbeitete eng mit namhaften österreichischen Textdichtern wie Fritz Grünbaum und Peter Herz zusammen, mit denen er viele erfolgreiche Songs schrieb.
Während der Zeit des Nationalsozialismus musste Leopoldi als Jude emigrieren. Er floh 1938 nach Shanghai, wo er während des Zweiten Weltkriegs als musikalischer Leiter in einem jüdischen Kabarett tätig war. Nach dem Krieg kehrte er nach Wien zurück und konnte seine Musikkarriere fortsetzen. Er trat in zahlreichen Konzerten und Fernsehshows auf und wurde zu einer populären Figur in der österreichischen Unterhaltungsbranche.
Hermann Leopoldi wird oft als "der König des Wiener Charmes" bezeichnet und hat einen bedeutenden Beitrag zur Wiener Musiktradition geleistet. Seine Lieder werden noch heute gerne gespielt und sind Teil des kulturellen Erbes Österreichs.
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